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04.01.2005
Quelle:
Publikation: DIE RHEINPFALZ
Regionalausgabe: Pfälzer
Tageblatt
Datum: Nr.1
Datum: Montag, den 03.
Januar 2005
Seite:
Nr.13
Leserbriefe zum Rheinpfalz-Artikel vom 29.12.2004 - "Wir kriegen Strompreise, die sich gewaschen haben."
"Herr Spitz nimmt seinen Ärger zum Anlass, um als
Leiter der Landesenergieagentur eine "fachliche Stellungnahme" zu
Gunsten
seiner eigentlichen Auftraggeber abzugeben. Sein Ärger hat ihm offensichtlich
die Sinne vernebelt. Fernab jeglicher energiewirtschaftlicher und
volkswirtschaftlicher Tatsachen und Erfordernisse argumentiert er so, dass
deutlich wird, wessen Geschäft er betreibt. Mit seinem Gefasel von einer
"Überforderung der Ressource Kapital" will er von den wahren Zusammenhängen
ablenken.
Als hätten wir nicht Jahrzehnte energiepolitische Diskussionen ,vom
Waldsterben über Rio, Kyoto, Berlin und viele andere hinter uns, wo die
Probleme fossiler Energieerzeugung für unsere alte Erde, vor allem so genannten
Fachleuten, zur Genüge deutlich geworden sein müssten.
Wer heute davon spricht,
dass die "Ressource Kapital ...für erneuerbare Energien zu sehr in Anspruch
genommen würde", verdreht die Tatsachen: - Kapital ist lediglich ein Hilfsmittel wirtschaftlicher Tätigkeit des Menschen und niemals eine Ressource. Diese Fehleinschätzung soll davon ablenken, dass
jahrzehntelang kurzfristiges Gewinndenken dazu geführt hat, dringend
notwendige Luftreinhaltemaßnahmen zu Gunsten der Aktiengewinne nach
Möglichkeit nicht durchzuführen. Die Folgen für die existentiell wichtigen
Ressourcen Luft, Wasser und Boden werden nicht zur Kenntnis genommen.
Nach dem
Motto "für mich reicht's" haben zwei Generationen im Hinblick auf Lebens- und
Entwicklungschancen künftiger Generationen brutal versagt.
Aber nicht nur die
Folgen dieser, auch aus ökonomischer Sicht unsinnigen, Luftverschmutzung
belasten die Zukunft, sondern auch das Fehlen echter Ressourcen wie Kohle,
Öl, Gas, Kupfer, Zinn usw., die die genannten Generationen auf Kosten ihrer
eigenen Nachkommen verschwendeten.
Was wird Herr Spitz wohl seinen Enkeln
erzählen, wenn diese fragen, wo die Rohstoffe z.B. für die pharmazeutische
Industrie geblieben sind, die seine Generation durch den Auspuff und den
Schornstein gejagt hat? Zu einem verantwortungsvollen Umgang mit
zukunftsrelevanten Entscheidungen gehört mehr als das Denken im Maßstab von
Shareholder Value. Selbstverständlich brauchen wir die Verringerung des CO2-Ausstoßes und müssen uns überlegen, wo Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden.
Dies ändert jedoch nichts daran, dass die fossilen Energien langfristig durch
regenerative ersetzt werden müssen. Angesichts der Subventionen, die in der
Vergangenheit in die Energiewirtschaft geflossen sind, handelt es sich bei den
öffentlichen Mitteln, die ins EEG fließen, um Peanuts.
Insofern sollte sich die Landesregierung als
Leiter der rheinland-pfälzischen Energieagentur jemanden verpflichten, der
über den Tellerrand ein Stück weiter sieht als Herr Spitz."
Armin Osterheld, Vorderweidenthal
"Ja, Herr Spitz, wir produzieren 3 mal mehr Energie als wir selbst
verbrauchen mit der Sonne und bekommen dafür eine aufwandsgerechte
Vergütung. Leider werden wir nicht reich dabei. Aber wir können unseren
Computer ohne schlechtes Gewissen auch mal vergessen auszuschalten.
Gemessen an den Gewinnmarchen der Energiekonzerne sind wir jedoch arme
Wichte. Diese können sich auf Fachleute wie sie und die Dummheit der
Politik verlassen, die immer noch nicht fragt, wer durch ihre
Entscheidungen gewinnt.
Ihre PR-Masche reitet auf dem Neid-Komplex und der
Fehlinformation von kostendeckenden Strompreisen. Den wahren Preis des
billigen Stromes müssen künftige Generationen bezahlen. Unsere
Einspeisevergütung wird mit realistischen Zahlen, die die Zukunft nicht
belasten, berechnet. Dies wird früher oder später für alle Stromerzeuger
so gerechnet werden müssen. Im Zuge der Verknappung fossiler Brennstoffe
wird sich dort eine Preisspirale ohne Ende vollziehen."
Ilse Osterheld, Vorderweidenthal
"Sicherlich ist eine Investition in die Modernisierung von Gebäuden
wichtig. Nur wenn wir alle Möglichkeiten nutzen um die Energiewende zu schaffen, können wir erfolgreich sein. Einsparen von Energie und Erzeugung aus regenerativen Quellen. Und die Menschheit
muss die Energiewende schaffen, denn Öl und Gas sind endliche Energiequellen. Auch wenn die jetzt Erwachsenen dieses Ende nicht mehr erleben werden, müssen wir für unsere Kinder und Kindeskinder jetzt die Energiewende ins laufen bringen.
Und
dazu ist es notwendig, dass jetzt Menschen mit der Forschung und Entwicklung
von leistungsfähigen Systemen beginnen. Dies ist aber nur möglich, wenn es
Geld dafür gibt. Darum finde ich die Anschubsfinanzierung über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wichtig und richtig!
Beim Preisvergleich sollte man noch bedenken, dass beim Öl nur die Förderung und der Transport als Kosten gerechnet werden. Was ist aber mit den Schäden durch die CO2-Emissionen? Diese werden nicht in der Preis hineingerechnet.
Meine Photovoltaikanlage stößt kein CO2 aus, dass ist sauberer Strom ohne "Nebenwirkungen". Und man sollte bedenken, dass kein neues Öl nachkommt. Kein Förster könnte Jahrzehntelang Holz abfällen,
ohne neue Bäume zu pflanzen. Aber genau das machen die Ölförderer.
Ich würde mich freuen, wenn die Rheinpfalz in Zukunft sachlicher und unter Berücksichtigung aller Aspekte dieses wichtige Thema diskutieren würde."
Dieter George, Gleishorbach
Kontaktadresse: BUND Regionalbüro Pfalz
oder senden Sie uns ein E-Mail:
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